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Zukunftsfotografie

2.562 Menschen starben 2021 auf Deutschlands Straßen, in Österreich waren es 359. In den meisten Fällen sind diese auf nicht angepasste Fahrgeschwindigkeit, Unachtsamkeit bzw. Ablenkung und Vorrangverletzung zurückzuführen. Mit anderen Worten: Verkehrsunfälle haben meist eines gemeinsam – nämlich menschliches Fehlverhalten. Und das lässt sich ändern. Schon durch das Einhalten von Tempolimits und sonstigen Vorschriften sowie durch kontrolliertes und achtsames Fahren könnte dazu beigetragen werden, dass sich die Zahl der Verletzten und Toten im Straßenverkehr deutlich reduziert. Und nicht zuletzt könnte jeder einzelne für die eigene Sicherheit sorgen. Denn Tatsache ist: Hinter jedem Steuer stecken Menschen und Geschichten.

Crash-Kurs

In der Verkehrspolitik spielt das Thema Verkehrssicherheit europaweit eine wichtige Rolle. So wurden beispielsweise Maßnahmen festgelegt, um bereits bei der Fahrzeugherstellung besonders gefährliche Stoffe zu vermeiden und die Wiederverwendung sowie Verwertung von Fahrzeugen mit Totalschaden und deren Bauteile zu intensivieren. Ein von der Versicherung festgestellter (wirtschaftlicher) Totalschaden bedeutet also nicht automatisch, dass das Fahrzeug Schrott ist. Schließlich besteht ein Auto aus rund 10.000 Einzelteilen, die von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich sind. Universal-Teile gibt es nicht, was ein Crash-Fahrzeug in gewisser Weise zum begehrten Ersatzteillager macht. Das am häufigsten ausgebaute Ersatzteil, bevor ein Auto verschrottet wird, ist übrigens der Katalysator, in dem sich unter anderem seltene Metalle befinden.

Eine Frage der Mobilität

Die Frage aber ist nicht nur, was passiert mit geschredderten Fahrzeugteilen – die werden sortiert und weiterverarbeitet. Sondern auch: Was passiert mit dem Menschen, der hinter dem Steuer gesessen hat – egal, ob sein Auto aufgrund eines Unfalls auf dem Schrottplatz gelandet ist oder schlichtweg, weil es nicht mehr zugelassen werden konnte? Steht das neue, noch größere, noch schnellere, noch bessere Fahrzeug bereits in der Garage? Oder setzt man auf einen kleineren Straßenflitzer, auf E-, Hybrid- oder eine andere Alternative? Oder kommt man sogar ohne Auto durchs Leben? Steigt man möglicherweise auf ein motorisiertes Zweirad um oder tritt man gar in die Pedale? Und wie schaut es mit den Öffis aus?
Um all die Fragen auf einen Punkt zu bringen: Was braucht es, damit Mobilität in Zukunft anders gedacht wird bzw. werden kann?

 

Über den Fotografen

Die Bilder wurden von Bence Szalai aufgenommen. Der Fotograf und Filmemacher möchte den Blick des Betrachters auf die Details lenken. Er sieht seine Arbeit als das Radio, den Schallplattenspieler oder den Lautsprecher, über den die Musik abgespielt bzw. gehört wird und dessen Qualität das Hörerlebnis maßgeblich beeinflusst.
www.rnbpictures.com

 

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Nur ein Kratzer: Mobilität nach dem Schrottplatz

Hinter jedem Steuer steckt eine Geschichte. Warum ein Crash-Car mehr als nur Schrott ist und wieso wir Mobilität neu denken sollten. Eine Fotostrecke von Bence Szalai.

Das Haus Nr. 24 in Muntlix blickt auf eine über 550 Jahre alte Geschichte zurück. Immer wieder ging es mit der Zeit. Aktuell sind es Silvia Keckeis und Johannes Lampert, die das nächste Kapitel schreiben und Hägi Wendls (der Name geht auf Wendelin Längle zurück, dessen Sohn Petrus 1820 vom Hägi-Rank in Buchebrunnen nach Muntlix geheiratet hat) in die heutige Zeit übersetzen – durch eine Teilöffnung des Privaten ins Kulturelle, ein Neudenken von Raum und Zuhause sowie von Baustelle und Zusammenarbeit.

 

 

2020 suchte der Masterstudienlehrgang BASEhabitat der Universität Linz ein Objekt, wo angehende Architekten Baupraxis sammeln konnten. Ende 2020 und 2021 absolvierten Studenten ihr Praxissemester in Muntlix. Drei Monate lebten und arbeiteten sie direkt „am Bau“ und sammelten Erfahrung. Im Juli 2021 öffnete man zudem Tür und Tor für die BASEhabitat SummerSchool. Von größter Bedeutung war und ist natürlich das Wissen lokaler Handwerker, die außerdem bereits war, sich auf ein Experiment einzulassen – schließlich bergen alte Substanzen viele Überraschungen. Gemeinsam wurden Kaminziegel, Holzdielen, Bauschutt und Glaswolle aus dem Haus getragen, um der Kubatur schließlich neue Ideen und nachhaltige Baustoffe wie Lehm, Holz und Stroh zurückzugeben, Gebrauchtes wiederzuverwenden und Überholtes zu entfernen.

 

 

Hägis Wendl wird zum Kulturraum

Nachdem dem Haus nun neues Leben eingehaucht wurde, kann der nächste Schritt getan und weiter- bzw. neu gedacht werden. So soll die Nummer 24 nicht nur Wohnhaus sein, sondern vor allem auch ein Haus für Bodenkultur: Der Heuboden wird zum Kulturraum und damit zu einem Ort des Austausches, für Konzerte, Vorträge, Seminare oder einfach nur Abende mit guten Gesprächen. Von klassischen Auseinandersetzungen bis hin zu bizarren Ideen. Auf jeden Fall aber eine Adaption im Sinne eines kontinuierlichen Unterwegsseins, denn wer sich erst einmal auf den Weg gemacht hat, findet immer Gründe für die Schritte, die man schon gesetzt hat.

 

 

Mehr Infos zum Haus: www.haegiwendls.at

Über den Fotografen

Die Bilder von Hägi Wendls wurden von Bence Szalai aufgenommen. Der Fotograf und Filmemacher möchte den Blick des Betrachters auf die Details lenken, die einem Gebäude seinen Charakter gibt. Er ist davon überzeugt, dass er „durch das Festhalten der Architektur aus einzigartigen perspektiven die Arbeit der Architekten ergänzen und gleichzeitig etwas Neues schaffen kann“.
www.rnbpictures.com

 

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Hägi Wendls – ein Haus geht mit der Zeit

Junge Menschen haben einem jahrhundertealten Haus neues Leben eingehaucht. Entstanden ist ein Wohn- und Kulturraum, wo Gründe gefunden werden, weitere Schritte zu setzen.